Kultur Gut Hasselburg

DIE GESCHICHTE

Es ist zu vermuten, dass die Wasserburg gebaut wurde, als die nahegelegene spätromanische Backstein-Basilika Altenkrempe zwischen 1197 und 1240 entstand.

Die Liste der Bewohner Hasselburgs ist lang und wechselhaft:

Mittelalter. Das erste Zeugnis über vermutliche Besitzer Hasselburgs zeigt sich auf einer steinernen Wappenplatte an der rechten Wand vor dem Altar der Altenkremper Kirche, auf der die Familie Pogwisch genannt wird. Schon ab 1304 besitzt die Familie Bockwold das Nachbargut Sierhagen.

1454 Die erste urkundliche Erwähnung nennt Claus von Bockwold „wohnhafftig to der Hasselburg“.

1500 Godske von Ahlefeld kauft das Gut von seinem Schwiegervater Detlef von Bockwald.

1518 Otto von Ritzerow ist Besitzer von Hasselburg. Sein Sohn Paul lässt 1533 einen Junker auf dem Ehrenhof in Hasselburg durch das Schwert hinrichten. (Hier hat die Geschichte vom Geist einer blauen Frau ihren Ursprung). Pauls Tochter Magdalena heiratet Hans von Rantzau.

1566 Hans von Rantzau und Ehefrau Magdalena sind Besitzer von Hasselburg. Beide blieben kinderlos, sodass Hasselburg

1608 an den Sohn seiner Schwester, an Balthasar von Ahlefeldt, geht. Es folgen Marquard, dann Hinrich, schließlich Margarethe Rantzau.

1647 zieht wieder die Familie Buchwald ein.

1666 erwirbt Gerhard Graf van der Nath das Gut. Er ist eine bunt schillernde Persönlichkeit. Auf dem Kaufvertrag sind seine Titel genannt: „der Wohlgeborene Graf Gerhardt des Hlg. Römischen Reiches Graf van der Nath, Freyherr zu Kurhessen, Ihrer Hochfürstlichen Durchlaucht zu Sachsen Geheimbter und Kriegsrath General Feldmarschall Leutnant, Kammerherr, Falkenmeister und Obrist.“ Hasselburg verbleibt über 5 Generationen im Besitz dieser Familie. Gegen 1700 wurde die Wasserburg in ein repräsentatives Herrenhaus umgewandelt und 1804 von außen klassizistisch überarbeitet. Der Wirtschaftshof mit Torhaus, Scheune und Kuhhaus wurde um 1763-1771 gebaut.

1816 gerät Hasselburg in Konkurs, Heinrich Conrad Niemeyer, dem bereits Brodau gehört, erwirbt das Gut. Seine Tochter Charlotte erbt das Gut. Sie ist mit Oberst von Ernst verheiratet.

1860 Deren Tochter Sophie Wilhelmine heiratet Rudolf Freiherr von Seydlitz-Kurzbach, der den Besitz von seinem Schwiegervater abkauft. Nach seinem Tod steht Hasselburg für 30 Jahre leer.

1909 erbt ein schlesischer Verwandter, Baron von Seydlitz-Kurzbach, das Anwesen.

1930 gerät Hasselburg in den Besitz der Schleswig-Holsteinischen Höfebank Kiel.

1932 gelangt das Gut in den Besitz der gräflichen Familie von Scheel-Plessen, die schon seit 1809 das Nachbargut Sierhagen aus dem Erbe des Wulf Heinrich von Thienen besitzt.

1948 erbt Elisabeth Gräfin zu Stolberg-Stolberg, geborene Plessen, das Gut. Zu dieser Zeit umfasst es eine Größe von ca. 500 ha. Die Ländereien werden von wechselnden Pächtern bewirtschaftet.

1977 wird das Herrenhaus mit Kavaliershäusern, Ehrenhof, Park und Gutsscheune an Prof. Dr. Andreas Beurmann und seine Ehefrau Heikedine Körting-Beurmann verpachtet.

2010 wird Hasselburg, zu dem nun nur noch knapp 300 ha Fläche gehören, von der Tochter Joana kurz nach dem Tod ihrer Mutter an die Stahlberg Stiftung verkauft.