Über das Gut
Das KULTUR GUT HASSELBURG bietet seinen Gästen, nur wenige Kilometer von der Schleswig-Holsteinischen Ostseeküste entfernt, einen besonderen Ort, an dem Architektur und Musik im Urlaub erlebbar werden.
Mit viel Liebe zum Detail hat die Hamburger Stahlberg Stiftung hier ein kulturelles Kleinod geschaffen, dessen musikalische Geschichte lange zurückreicht und das heute nicht nur für Feriengäste, sondern auch für Musikliebhaber und Musiker eine wahre Oase ist.
Eingebettet in die herrliche Landschaft Ostholsteins und nah am feinen Strand der Ostsee gelegen, wurde diese einzigartige, historische Anlage vor dem Verfall bewahrt. Gäste finden sich nun in einem außergewöhnlichen Ambiente wieder, das dazu einlädt, in eine Welt der Klänge einzutauchen und Kultur ganz neu zu erfahren.
Geschichte
Die alte Wasserburg „Hasselborgia“ wurde um 1280 etwa zeitgleich mit der Basilika Altenkrempe errichtet. Anfang des
13. Jahrhunderts stand hier bereits ein Turm auf einem künstlich angelegten Erdhügel. Der Ausbau zur Wasserburg wurde schließlich 1454 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Als Gutseigner finden sich die Namen vieler bekannter Holsteiner Familien. Die ersten Besitzer Hasselburgs waren demnach im Mittelalter die Familien Pogwisch und Bockwold [heute Buchwald].
Ab 1500 bewohnten es in Folge die Ahlefelds, Ritzeraus, Rantzaus und dann, ab 1666, die Familie von Dernath.
Ende des 17. Jahrhunderts tat sich diese besonders hervor. In vier Generationen hat diese Familie die Burg zum Herrenhaus ausgebaut. Die Burg wurde trockengelegt und zu einem repräsentativen Herrenhaus umgebaut. Mit seiner festlichen Halle und seinen imposanten Deckenmalereien, mit seinen Stuckaturen und Supraporten der griechisch-römischen Götterwelt ist es eines der bedeutendsten Zeugnisse der Raumkunst in Schleswig-Holstein.
In der Zeit zwischen 1711 und 1763 wurde die gesamte Gutshofanlage aufgebaut, wie sie sich in ihrer schönen symmetrischen Form mit den zwei Scheunen und den zwei Kavaliershäusern – nebst Torhaus und Herrenhaus in der Achse – noch heute zeigt. So gehört zu den wenigen noch vollständig erhaltenen Gutshöfen des 18. Jahrhunderts. Das große Torhaus mit dem charakteristischen Uhrturm wurde 1763 von dem aus Augsburg stammenden Eutiner Hofbaumeister Georg Greggenhofer errichtet. Als größtes Torhaus in Schleswig-Holstein diente es anderen Torhäusern als Vorbild. Es gilt landesweit als schönstes des späten Barocks.
Die Glocke im Turm, gegossen 1682 in Elbing in Ostpreußen, schlägt Tag und Nacht die vollen und halben Stunden.
Die ebenfalls von Greggenhofer entworfene REETSCHEUNE mit ihren rund 72 mal 24 Metern ist in Deutschland die größte ihrer Art. Sie wird heute für kulturelle Veranstaltungen und musikalische Inszenierungen genutzt.
Nach einem Konkurs der Familie im Jahr 1816 gelangte das Gut an Heinrich Conrad Niemeyer, sodann 1860 an die Familie von Seydlitz-Kurzbach und 1930 [nach 50-jährigem Leerstand] an die Schleswig-Holsteinische Höfebank.
1932 erwarb die gräfliche Familie Scheel-Plessen aus dem benachbarten Sierhagen das Gut und seine Ländereien.
Um die leerstehenden Wirtschaftsgebäude des denkmalgeschützten spät-barocken Landsitzes an der Ostsee vor dem Verfall zu retten, übernahm schließlich die Hamburger Stahlberg Stiftung das Gut.
Für die umfassende Sanierung wurden die drei Architektur-Büros v. Bismarck (REETSCHEUNE und B-Plan), Biwer+Mau (TORHAUS) und Beissert+Gruss (KUHHAUS) beauftragt.
Entstanden ist eine architektonisch bemerkenswerte Anlage, die mit der Bewahrung historischer Bausubstanz und moderner Ausstattung den anspruchsvollen Gast adressiert und an die Ostsee lockt.
2015 erhielt das KULTUR GUT HASSELBURG den alle vier Jahre vergebenen BDA-Preis Schleswig-Holstein des Bundes Deutscher Architekten für das Torhaus.
Nach Abschluss der Arbeiten hat das Land Schleswig-Holstein das TORHAUS für die Neuinterpretation seiner historischen Architektur mit dem Denkmalschutzpreis ausgezeichnet.
In den dort liegenden Ferienwohnungen können musikinteressierte Gäste heute ihren Urlaub verbringen.
Das Kuhhaus ist das modernste Gebäude im Gutsensemble. Es wurde bei einem Brand zerstört und nach dem Wiederaufbau im Jahr 1924 – zu erkennen an den mittleren Risaliten – nicht mehr mit Reet eingedeckt. Bis Ende des letzten Jahrhunderts wurden hier Rinder gehalten, danach verfiel das Gebäude. Bei der im Jahr 2020 abgeschlossenen Renovierung konnten nur die Fassaden der beiden Giebel und der Nordseite gerettet werden.
Das Kultur Gut Hasselburg entdecken
Die Spuren einer Jahrhunderte währenden Reise finden sich in jedem Detail - und doch erfindet sich das Gut immer wieder neu.
